Jubiläumsjahr 2025: Dekra setzt auf Zukunftsinvestitionen

27.11.2025 09:00 Uhr | Lesezeit: 3 min
Dekra-Vorstandschef Stan Zurkiewicz
Dekra-Vorstandschef Stan Zurkiewicz: starkes Fundament
© Foto: Dekra

Trotz schwieriger Marktbedingungen schließen die Stuttgarter ihr 100. Jubiläumsjahr mit solidem Wachstum ab. Das Kerngeschäft legte in den ersten zehn Monaten um rund vier Prozent zu, vor allem dank der starken globalen Fahrzeugprüfung.

Der Prüfkonzern Dekra rechnet trotz schwieriger Märkte für 2025 mit einem Umsatzwachstum im mittleren einstelligen Prozentbereich. In den ersten zehn Monaten des Jahres liege das Umsatzplus im Kerngeschäft bei rund vier Prozent, sagte Dekra-Chef Stan Zurkiewicz am Mittwochabend in Stuttgart. Beim Ergebnis gehe man von einer stabilen Entwicklung auf Vorjahresniveau aus. 

"2025 war für Dekra ein ganz besonderes Jahr – wir haben unser 100-jähriges Bestehen gewürdigt. Nur wenige Unternehmen erreichen einen solchen Meilenstein, und auf diese Leistung sind wir sehr stolz", erklärte Zurkiewicz. Zugleich verwies er auf volatile Rahmenbedingungen und eine schwache Konjunktur in mehreren europäischen Ländern.

"Wir haben Kurs gehalten"

Das Kerngeschäft sei aber weiterhin stabil aufgestellt, betonte der Manager. "Unser starkes Fundament trägt. Wir haben Kurs gehalten, uns auf das Wesentliche konzentriert und verlässlich geliefert. Dafür möchte ich dem gesamten Dekra-Team von Herzen danken." 

Das globale TIC-Geschäft bleibt für Dekra der wichtigste Treiber. Mit weltweit über 32 Millionen Fahrzeugprüfungen pro Jahr behauptete das Unternehmen seine führende Position. Für deutsche Kfz-Betriebe besonders relevant: Die Nachfrage nach Dienstleistungen rund um E-Mobilität, digitale Funktionen und Cybersecurity steigt weiter und erweitert das Spektrum der Anforderungen an Prüf- und Servicepartner

Fokus auf Mobilität von morgen 

Im Jahr 2025 flossen den Angaben zufolge rund 150 Millionen Euro in den Ausbau und die Modernisierung von Prüf- und Zertifizierungseinrichtungen. Im Mittelpunkt stehen Technologien, die in den kommenden Jahren an Bedeutung gewinnen dürften – darunter automatisiertes und vernetztes Fahren, alternative Antriebe und digitale Sicherheitsanforderungen.

Zu den größeren Projekten zählen der erweiterte Testbetrieb am Lausitzring und ein neues Batterie Test Center, das sämtliche relevanten Prüfverfahren an einem Standort bündelt. Ergänzend entstehen zusätzliche 5G- und WiFi-Labore in Europa und Asien, während das Photovoltaik-Labor mehr Kapazitäten für Prüfungen im Umfeld der Energiewende erhält. Finanzvorstand Wolfgang Linsenmaier verwies darauf, dass Mittel vor allem in Projekte fließen, die als strategisch relevant für die kommenden Jahre gelten. Die Projekte markieren zugleich die Felder, in denen sich die technischen Anforderungen im Prüfgeschäft weiterentwickeln.

Der Investitionskurs setzt ausreichende Fachkapazitäten voraus. 2025 wurden in Deutschland rund 560 neue Mitarbeitende eingestellt, dennoch sind mehr als 750 Stellen unbesetzt, vor allem in technischen und prüfnahen Bereichen. Die Besetzung dieser Funktionen bleibt ein wesentlicher Faktor für den weiteren Ausbau der Prüfangebote und die Umsetzung der langfristigen Schwerpunkte. 

Dienstleistungen für E-Fahrzeuge im Ausbau 

Technologische Veränderungen bestimmen zunehmend die Schwerpunkte im Prüf- und Zertifizierungssektor. Für 2026 stehen drei Felder im Vordergrund: Mobilität, digitale Sicherheit und Nachhaltigkeit. Im Mobilitätsbereich sollen die Leistungen für elektrische und automatisierte Fahrzeuge erweitert werden. Der Bedarf wächst, da Hochvoltsysteme, Sensorik und softwarebasierte Fahrfunktionen zusätzliche Prüfumfänge erfordern. 

Parallel rückt das Themenfeld "Digital Trust" stärker in den Fokus. Dazu gehören Prüfungen für funktionale Sicherheit, Cybersecurity und KI-basierte Fahrzeugfunktionen, deren Bedeutung mit der zunehmenden Vernetzung moderner Fahrzeuge weiter steigt. 

Auch die Energiewende wirkt sich auf das Dekra-Dienstleistungsportfolio aus. Künftig sollen verstärkt Wind- und Photovoltaikanlagen sowie Wasserstoff- und Batteriesysteme abgedeckt werden, um den wachsenden Anforderungen an sichere Energieinfrastrukturen Rechnung zu tragen.


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