Der deutsche Pkw-Markt hat im April 2025 mit 0,2 Prozent weniger Neuzulassungen gegenüber April 2024 praktisch keinen Veränderungstrend verzeichnet. Ein Blick auf die Vertriebskanäle zeigt jedoch deutliche Verwerfungen: Während die Privatzulassungen um ein Prozent auf 81.476 Neuwagen zulegten, brachen die Anmeldungen der Flottenverantwortlichen 13 Prozent (72.098 Fahrzeuge) ein. Das geht aus aktuellen Berechnungen des Marktbeobachters Dataforce hervor.
Für Stabilität sorgt der wachsende Anteil an Eigenzulassungen, die Hersteller ihren Mitarbeitenden zur Verfügung stellen oder als rabattierte Tageszulassungen über Händler absetzen. Im April stiegen die Zulassungen im Fahrzeugbau stark um 31 Prozent auf 22.357 Einheiten, im Fahrzeughandel gab es einen Zuwachs um zwölf Prozent auf 37.425 Stück. Insgesamt erreichten Sondereinflüsse – zu denen auch Autovermieter (29.363 Fahrzeuge) zählen – im April einen Anteil von 36,7 Prozent am Gesamtmarkt, den zweithöchsten Wert seit Juni 2024.
Prognose als kleiner Hoffnungsschimmer
"Positiv für den April dieses Jahres spricht, dass ein Arbeitstag weniger zur Verfügung stand, an dem zugelassen werden konnte", erklärte Julian Litzinger, Automotive Analyst, am Montag. Folglich liegt der von Dataforce ermittelte SAAR-Wert ("Seasonally adjusted annual rate") mit 2,76 Millionen Pkw höher als im April 2024 mit 2,67 Millionen Litzinger: "Im Vergleich zum März sehen wir hierbei sogar eine Steigerung und damit zumindest einen kleinen Hoffnungsschimmer. Dennoch bleibt das Volumen aktuell ausgesprochen niedrig – das neue Normal eben."
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Im Flottengeschäft zeigten sich im April vor allem Dieselmodelle als große Verlierer: Ihre Zulassungen brachen dort um 32 Prozent ein, während sie im Privatmarkt um neun Prozent zulegten. Elektrofahrzeuge (plus 33 Prozent) und Plug-in-Hybride (plus 50 Prozent) konnten den Rückgang bei Diesel und Benzinern (minus 28 Prozent) nicht vollständig kompensieren.
Elektroautos: Privatkunden machen Tempo
In der Privatnachfrage hingegen wächst die Elektromobilität rasant: PHEV kletterten um 128 Prozent zu, BEV um 44 Prozent. Zugleich näherten sich die BEV-Marktanteile an: Privatkunden lagen im vergangenen Monat bei 19 Prozent, Flotten bei 23 Prozent. Mit 15.565 vollelektrischen Pkw im Privatmarkt stehe diese Zahl kaum noch hinter den 16.414 Einheiten im Flottenbereich zurück, hieß es.
"Immer mehr Eigenzulassungen müssen den Markt stützen. Im Privatmarkt geht die Elektrifizierung wie im Sturm voran – dafür hinken die Flotten beim Auffangen der Verbrenner weiterhin hinterher und können ihr Volumen nicht halten. Vor allem die starken Rückgänge bei den Dieselzulassungen sind ein Problem", resümierte Experte Litzinger.
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