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Branchentreff: CARTV-Forum 2023

22.05.2023 16:30 Uhr | Lesezeit: 13 min
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Waren Gastgeber des CARTV-Forums 2023 (v.l.): Lars Hanse, Sales Director Insurance & Experts, Philip Vondrak, Vorstand Global Services TV a.s., COO Anette Chassée, Deutschland-Geschäftsführer Thorsten Böhm, CFO Peter Blstak sowie Andreas Reiter, Director Sales und Marketing.
© Foto: CARTV

Mit schlankeren Unternehmensstrukturen, innovativen Produkten und starken Partnern will CARTV seine Erfolgsgeschichte weiterschreiben. Das CARTV-Forum 2023 vom vergangenen Dienstag in der BMW Welt München stellte auf mehreren Ebenen einen gelungenen Wendepunkt dar.

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Facettenreich und authentisch: Das längst zur guten Tradition gewordene Branchentreffen in München markierte vergangene Woche einen wichtigen Meilenstein in der Unternehmensgeschichte: 25 Jahre CARTV. Status Quo und Zukunft der Mehrwertbörse standen im Mittelpunkt des abwechslungsreichen Programms.

Was macht einen vertrauenswürdigen und zuverlässigen Geschäftspartner 2023 aus? So stellte CARTV-COO Annette Chassée zu Beginn eine Leitfrage des diesjährigen Forums in der Münchner BMW Welt, um sie wie folgt zu beantworten: "Echt, originell und unverfälscht zu sein, ist in Zeiten von Fake-News und Beauty-Filtern eine zentrale Charaktereigenschaft, die uns als CARTV gut zu Gesicht steht. Wir werden auch künftig für vertrauenvollen und ehrlichen Umgang mit unsere Kunden, Auftraggebern und Partnern stehen.“ Das diesjährige Motto "Authentic" zog sich denn auch wie ein roter Faden durch die komplette Veranstaltung – von der Ankündigung einer transparenteren Unternehmensstruktur unter dem Logo CARTV in München und Bratislava, über die eingespielten Stimmen von Mitarbeitern und Fahrzeughändlern bis hin zu den positiven Kundenbewertungen für den Top-Service der All4U-Teams.

Full Service im Totalschadenfall

Deutschland-Geschäftsführer Thorsten Böhm und Lars Hanse, zuständig für die Betreuung von Versicherungs- und Sachverständigenkunden, präsentierten mit all in WBW call bzw. plus die Zukunft der Wiederbeschaffungswert-Regulierung: "CARTV übernimmt auf Wunsch die Information des Versicherungsnehmers über die Vorteile dieses Abwicklungsmodells; zudem sind wir dabei, ein spezielles WBW-Händlernetz mit zusätzlichen Serviceleistungen aufzubauen. 35 Partner kümmern sich bereits heute um die Abholung, Zwischenlagerung, Aufbereitung und Dokumentation der Totalschadenfahrzeuge, was höhere Restwerte ermöglicht.“

Die Mitarbeiter des bewährten All4U-Teams garantierten schnelle Reaktionszeiten und Top-Service, so Böhm: "Zwischen Auftragseingang und Erstkontakt liegen weniger als zwei Stunden, die digitale Unterschrift wird binnen 24 Stunden eingeholt. Unsere Durchschnittszeit zur Fahrzeugabholung liegt unter fünf Tagen, nach 15 Werktagen kann der Kfz-Versicherer die Akte in der Regel schließen."

"Es geht vor allem um Schnelligkeit"

Aus Sicht der Versicherungen und Kfz-Sachverständigen liegt in solchen Prozessen die Zukunft erfolgreicher Schadensteuerung, wie im Rahmen des Paneltalk herausgearbeitet wurde. Friedrich von Vrede (verti), Peter Boecker (DEVK) und Stefanie Aigner (VHV) waren sich einig darin, dass gut aufgestellte Dienstleister ihre Häuser künftig gezielt entlasten werden, um dem Versicherungsnehmer optimalen Service zu bieten. Je schneller die Schadendaten strukturiert erfasst würden, umso besser für die nachgelagerten Prozesse, war man sich auf dem Podium einig – Input aus verschiedenen Kanälen müsse immer zum gleichen Endergebnis, einer gelungenen Regulierung, führen.

Oliver Krug vom gleichnamigen Saarwellinger Sachverständigenbüro unterstützte den Tenor der Assekuranz-Verantwortlichen: "Anders als im Sport gibt es in der Schadensteuerung keinen zweiten Gewinner. Umso wichtiger ist es, als Dienstleister von Beginn an in die Abläufe integriert zu sein. Zuverlässigkeit, Schnelligkeit und Qualität sind essentiell für eine reibungslose Zusammenarbeit."  Werte, die auch für CARTV entscheidend sind, betonte Thorsten Böhm: "Intelligente Lösungen, die gemeinschaftlich alle Partner unterstützen, sind die Zukunft – gemäß unserem Motto: Mehrwert statt Restwert. Mit Leben erfüllen wird dies die CARTV Service GmbH, die in Sachen Wiederbeschaffungswert-Regulierung eine zentrale Rolle einnehmen wird und die komplette Abwicklung auf höchstem Niveau umsetzt."

Zweites Leben für E-Fahrzeuge

In einem beeindruckenden Vortrag unterstrich Stefan Pohlensänger, Experte für HV-Fahrzeuge bei Autorecycling Kempers, die Leistungsfähigkeit moderner Verwertungsbetriebe. Unterstützt von Videobildern aus der täglichen Praxis, widmete sich der Referent den speziellen Herausforderungen der Elektromobilität und räumte dabei gleich mit einer Menge von Vorurteilen auf: "Hochvolt-Komponenten sind nicht gleichbedeutend mit höherer Brandgefahr. Dass ein komplettes Fahrzeug aus Sicherheitsgründen geflutet werden muss, ist die absolute Ausnahme. Auch bei der Zerlegung sind E-Mobile und Hybride problemlos handhabbar.“ Voraussetzung dafür seien allerdings hochqualifiziertes Fachpersonal, strenge Sicherheitsauflagen und klare Arbeitsprozesse rund um die speziell gekennzeichneten Batteriemodelle: "Unsere Systeme stellen sicher, dass immer bekannt ist, welches Fahrzeug in welchem Zustand zu uns transportiert wird. Zudem prüft unser eigenes Personal den aktuellen Status von Akku und Auto mehrfach, bevor es in den Recycling- oder Totalzerstörungsprozess eintritt.“

Nach dem Trockenlegen des Fahrzeugs und dem Tiefentladen der Batterie würde auf Zell-Ebene gecheckt, ob Teile des Akkus für Photovoltaik-Systeme weiterverwendet werden können. Vergleichbares gelte für andere wertvolle Rohstoffe und unbeschädigte Fahrzeugteile, die umfangreich katalogisiert und dokumentiert würden. "Kempers erfüllt sämtliche Informationspflichten und Gesetzesvorgaben und versendet hochwertige Ersatzteie sicher verpackt in die ganze Welt", betonte Pohlensänger und rückte damit das "Bild des Schrotthändlers" nachdrücklich zurecht.

Stets aktuelle Marktwerte

Den Vormittag rundete Lars Hanse mit der Präsentation des Kernprodukts CARTV check pro ab: "Wir haben eines unserer besten Tools innovativer, moderner und benutzerfreundlicher gemacht und freuen uns, dieses bereits ab morgen allen interessierten Kunden zur Verfügung stellen zu können." Neben dem PC sei die Neuauflage durch mehr Übersichtlichkeit und größere Buttons auch per Tablet oder Smartphone gut nutzbar, so Hanse, zudem haben die Anwender die wichtigsten Daten – etwa die Vergleichsfahrzeuge im Marktwertkorridor oder Unterschiede zum Referenzmodell – jetzt stets im Blick.

Fokus auf Central Eastern Europe

Wie sich das CARTV-Geschäft international entwickeln wird, beleuchtete Andreas Reiter, Director Sales und Marketing. Traditionell sei europäisches Denken im Unternehmen verwurzelt: "Unser Händlernetz aus mehr als 2.000 Partnern deckt 15 Nationen ab, CARTV ist in München und Bratislava zu Hause, unser Serviceteam spricht elf Sprachen." Neben der Region Benelux und Frankreich richte sich der Blick aktuell vor allem nach Südosten, so Reiter, der die Gründe gleich nachlieferte: "Österreich, Polen, Tschechien, die Slowakei, Slowenien, Kroatien, Ungarn, Rumänien und Bulgarien stellen einen extrem attraktiven Markt mit einer vergleichsweise geringen Motorisierungsquote und hohen Wachstumsraten bei den Zulassungszahlen dar." Unterstützt von der CARTV Service Partner GmbH werde man künftig die Händlerstrukturen weiter ausbauen, zusätzliche Einsteller akquirieren und reibungslose Abwicklung grenzübergreifend organisieren, beschrieb Reiter den mittelfristigen Plan.

Zukunftsmarkt Zweirad

Um das zunehmend wichtiger werdende Business rund um hochwertige Fahrräder und eBikes drehte sich die Präsentation von Frank Junk, Geschäftsführer des CARTV-Partners Logicheck: "Mit möglichen Restwerten im vierstelligen Eurobereich wird die Schadenregulierung in Sachen Fahrrad für Versicherungen attraktiver, aber auch zunehmend komplexer. Die große Modellvielfalt, sich laufend ändernde Materialien, Bezeichnungen und Komponenten überfordern die Expertise der Sachbearbeiter immer öfter." Seit Ende 2021 unterstütze man die Branche mit einem innovativen Online-Tool, digitalen Prozessen und erfahrenen Mitarbeitern. Gemeinsam mit fünf Assekuranzen konnte man 1.700 Vorgänge erfolgreich abschließen und deutliche Einsparungen von rund 1.300 Euro pro Schadenfall realisieren – Tendenz steigend, so Junk.

Christian Danner: "Freiheit der Wahl ist mir wichtig"

Dass Moderatorin Petra Bindl und Rennlegende Christian Danner sich bereits seit längerem kennen, wurde in ihrem Gespräch unter dem Motto "Motorsport trifft Mobilität der Zukunft" schnell offensichtlich. Routiniert spielten sich die Beiden die verbalen Bälle zu: Ob Danner sich an die abweichenden Karrierewünsche seines Vaters und Unfallforschers Professor Max Danner erinnerte, auf seine Rennerfolge zurückblickte oder eine Lanze für die Nachhaltigkeits-Anstrengungen in der Formel 1 brach. Besonders für seine klar vertretenen Standpunkte erhielt der gebürtige Münchner mehrfach Applaus aus dem Publikum, etwa in Sachen Elektromobilität: "Das positive Ziel der CO2-Neutralität sollte man mit gesundem Menschenverstand und völlig technologieoffen verfolgen statt einen vermeintlich richtigen Weg vorzuschreiben.“

Autonomes Fahren sei dagegen seine Sache nicht, gab Danner zu: "So wichtig intelligente Fahrerassistenzsyteme sind, so wenig bringt es, beim Einsteigen sein Hirn auszuschalten und die Verantwortung komplett abzugeben. Ich empfinde es als Privileg, selbst am Steuer sitzen zu dürfen und die Freiheit der Wahl zu haben.“

Key Note: "Bleiben Sie in Bewegung"

Einen ebenso rasanten wie informativen Schlusspunkt setzte der diesjährige Keynote Speaker: Universitätsprofessor und Bestsellerautor Markus Hengstschläger spannte in seinem Vortrag den Bogen zwischen Genetik und Big Data. Der landläufigen Meinung, die Welt sei heutzutage unvorhersehbarer als je zuvor, setzte der Redner viel Wiener Schmäh entgegen: "Noch nie in der Geschichte der Menschheit gab es so viele Informationen über Kunden, Mitarbeiter, Patienten oder Geschäftspartner, geschweige denn Künstliche Intelligenz zur Auswertung derselben. Analysiert man den digitalen Fußabdruck aus dem Internet, weiß man nach 100 Klicks mehr über einen User als dieser selbst."

Die Kernfrage sei, wie man der gefühlten Unsicherheit auf Basis der durchaus vorhersagbaren Zukunft entgegentrete, so Hengstschläger: "Wenn es unvorhersehbar wird, wird es erst richtig spannend. Dann ist Lösungsbegabung gefragt, eine gesunde Mischung aus Flexibilität und Sicherheitsbewusstsein. Stellen Sie Ihre Teams so individuell wie möglich zusammen, lassen Sie Mitarbeiter aktiv Vorschläge einbringen, statt nur Probleme an die Führungsetage zu melden." Wer gerade in schwierigen Zeiten in Bewegung bleibe, fände innovative Lösungen für Herausforderungen, ohne bewusst nach diesen zu suchen, gab er seinem Auditorium mit auf den Weg.

Bevor es tradtitionsgemäß zur Abendveranstaltung ins Münchner Seehaus ging, bat Thorsten Böhm seine Gäste noch, sich den 7. Mai 2024 bereits heute im Kalender anzustreichen: An diesem Datum wird die BMW Welt Veranstaltungsort des nächsten CARTV Forums sein. (kt)

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Diskutierten aus Versicherer- und Sachverständigensicht die Zukunft von Schadenmanagement und Totalschadenregulierung (v.l.): Moderatorin Petra Bindl, Friedrich von Vrede, Manager Claims verti AG, Oliver Krug, Geschäftsführender Gesellschafter Krug Sachverständigen GmbH, Peter Boecker, Hauptabteilungsleiter Sach-/HUK-Schaden DEVK, Stefanie Aigner, Leiterin Schaden München/Verantwortliche Kfz-Sachverständigenwesen VHV, und CARTV-Deutschland-Chef Thorsten Böhm.
© Foto: CARTV
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Motorsport zum "Anfassen": Moderatorin Petra Bindl mit Formel-1-Kommentator Christian Danner (65), der in den 1980er Jahren selbst 36 Mal bei F1-Rennen antrat und in den 1990er Jahren DTM-Rennen fuhr.
© Foto: CARTV
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