Eigentlich wollte Jaguar Land Rover (JLR) Ende des Jahres für beide Marken in Großbritannien in das Agentursystem wechseln. Wie erst jetzt bekannt wurde, fiel bereits Ende Februar die Entscheidung dies doch nicht zu tun und stattdessen lediglich das Vertragshändlersystem zu überarbeiten.
"In England fiel die Entscheidung zugunsten des Franchisemodells, um sich besser an die sich rasch verändernde Dynamik des britischen Neuwagenmarktes anpassen zu können", erklärte eine Sprecherin von Jaguar Land Rover Deutschland auf Anfrage von AUTOHAUS. Jaguar Land Rover UK habe im Vorfeld der Entscheidung einige Investoren konsultiert. Gemeinsam sei man zu dem Schluss gekommen, dass angesichts des derzeitigen Verkaufsklimas im britischen Markt und der "Reimagine"-Strategie von JLR, die zum Ziel hat ein besseres, luxuriöses Kundenerlebnis zu bieten, der bewährte Marktzugang – mit einigen Anpassungen – für JLR mit seinem "House of Brands" am besten eignet ist. 2027 soll die Entscheidung überprüft werden.
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In Deutschland wurde für Land Rover mit seinen Marken Range Rover, Defender und Discovery, bereits im letzten Jahr das sogenannte Franchise-Modell mit den Händlern umgesetzt. "Was Jaguar betrifft, sind wir noch in der Evaluierungsphase", teilte die Sprecherin des Importeurs mit.
Ford arbeitet an Plänen
Nach Informationen des englischen Forschungsinstituts International Car Distribution Programme (ICDP) hat auch Ford Europa sich gegen die Einführung des Agentursystems entschieden. Dies wurde auf Nachfrage von AUTOHAUS von Ford Deutschland nicht bestätigt. "Wir arbeiten eng mit unserem europäischen Ford-Händlerrat zusammen, um unsere künftige Einzelhandelsstrategie für Europa zu entwickeln. Unsere gesamte Branche befindet sich im Wandel und wir konzentrieren uns weiterhin darauf, unseren Kunden das beste Kauf- und Serviceerlebnis zu bieten", erklärte eine Sprecherin von Ford Deutschland. Details zu den Plänen könnten nicht genannt werden.
Ford testet das Agentursystem derzeit in den Niederlanden.